Steuerberater zu mehr Transparenz gezwungen

Um der Steuerflucht entgegenzuwirken, haben sich die Finanzminister der EU entschlossen mehr Transparenz von Steuerberatern zu fordern. In Zukunft sollen die Namen jener Steuerzahler, die innerhalb der EU sogenannte aggressive Steuersparmodelle zu ihren Vorteilen nutzen, zwischen den Behörden ausgetauscht werden.

Nicht nur Steuerberater werden verpflichtet

Neben Steuerberatern müssen künftig auch Buchhalter, Banker und Anwälte mehr Transparenz an den Tag legen. Sie sind verpflichtet Informationen über aggressive Steuersparmodelle den nationalen Steuerbehörden mitzuteilen, um somit den Kampf gegen Steuerflucht innerhalb der europäischen Unionen entgegenzuwirken. Nationale Steuerbehörden müssen im Zuge dieser Meldepflicht die erhaltenen Informationen an die Finanzbehörden der Mitgliedsstaaten weitergeben. Mit diesem Austausch an Informationen soll mehr Transparenz innerhalb der EU geschaffen werden. Das Ganze muss ab Juli 2020 umgesetzt werden.

Meldepflicht an Behörden

Die Aufgabe eines Steuerberaters ist klar: Wie kann mein Klient weniger Steuern zahlen? Sollte jedoch der Verdacht bestehen, dass ein Klient Steuern hinterzieht, müssen in Zukunft die Behörden benachrichtig werden. Verdächtige Überweisungen an Steueroasen könnten also auch meldepflichtig werden. Stark kritisiert werden die neuen Regelungen von Steuerberatern und Anwälten, denn diese unterliegen einer besonderen Verschwiegenheitsverpflichtung.

Erstmals Kritik an EU-Staaten

Überraschend war, dass erstmals Kritik an den EU-Staaten Irland, Belgien, Zypern, Luxemburg, Niederlande, Malta und Ungarn ausgeübt wurde. Diese Länder sind bekannt für ihre unfairen Steuerpraktiken und erschaffen sich durch diese einen wirtschaftlichen Vorteil. Vizepräsident Valdis Dombrovskis betonte, dass gleiche Regeln für alle innerhalb der europäischen Unionen gelten müssen. Eine Ausweitung dieser neuen Regeln auf den gesamten Binnenmarkt wäre in Zukunft auch vorstellbar. Nicht nur Privatpersonen nutzen aggressive Steuersparmodelle zu ihren Vorteilen, sondern auch Großkonzerne.

Fazit: Mehr Transparenz von Steuerberatern, Buchhaltern, Bankern und Anwälte soll bei der Bekämpfung von Steuerflucht helfen. Aggressive Steuersparmodelle sollen mittels Informationsaustausch aufgedeckt und künftig durch internationale Zusammenarbeit der Behörden verhindert werden. Die Staaten könnten durch diese Regelung Einnahmen in Milliardenhöhe in Bildung und Infrastruktur investieren.

https://kurier.at/wirtschaft/steuerberater-sind-kuenftig-zu-mehr-transparenz-gezwungen/313.773.264

https://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/steuerberater-sind-empoert-eu-finanzminister-planen-austausch-von-steuerspar-daten/21062556.html